Damals bis Heute
Frögger und van Dage
Im Herbst 1936 gründeten einige Stammgäste der Gaststätte Krägeloh, die sich an der Ecke zwischen Wilhelm- und Moltkestraße befand, die Nachbarschaft Mittelstadt. Kurze Zeit später entstand in der unteren Mittelstraße in der Gaststätte "Zum Parlament", die später der Umspannstation der AVU am heutigen Hallenbad Platz machen musste, die Ortsteilgruppe "Zum Parlament". Im Oktober 1949 vereinigten sich die beiden alten Vorkriegsnachbarschaften, was jedoch nicht lange währen sollte. Bereits zum Ende des Jahres 1949 trennten sie sich wieder und es entstanden die eigenständigen Nachbarschaften "Zum Parlament" und "Zur alten Post".
Damit liegt nun seit Ende 1949 das Herz der Stadt Schwelm in den Händen der Parlamentarier. Unser Vereinsemblem ziert der schmucke Erker am früheren Sparkassengebäude in der Untermauerstrasse, der auch heute noch die Blicke der Besucher Schwelms auf sich zieht und an dem vor dem Krieg zu lesen war: "Spar watt, dann hiässe watt. Welker guot koacket, dä kann ook guot opscheppen". Was soviel bedeutet wie: Spare etwas, dann hast du etwas. Wer gut kocht, kann auch gut aufscheppen, also den Teller füllen.
Im Festzug 1968 haben wir mit dem Wagenbeitrag "Dä Käpp söket dat Hallenbad" auf das Fehlen einer solchen Einrichtung in Schwelm hingewiesen. Die Parlamentarier sind damit Mitinitiatoren für den Bau des Hallenbades, auf dessen Parkplatz wir nun seit vielen Jahren schon unsere Sommerfeste feiern.
Na, und dass wir Parlamentarier in punkto Geselligkeit und Nachbarschaftsgeist wirklich "guot opscheppen", zeigt sich in zahlreichen nachbarschaftlichen Aktivitäten außerhalb der Heimatfestzeit sowie auf unseren alljährlichen Sommerfesten.
Wer, wie wir 1936 als eine der 13 Nachbarschaften in Schwelm gegründet wurde, hat 85 Jahre Vereinsgeschichte auf dem Buckel.
Viele Generationen haben seitdem in der Nachbarschaft und am Bau der Heimatfestbeiträge mitgewirkt und das geschaffen, mit dem wir heute das Nachbarschaftsleben gestalten dürfen. Wir haben eine Geschichte, die gerade in den Anfangsjahren sehr bewegt war.
1938 Gründung der Nachbarschaft „Zum Parlament“ in der Gaststätte „Zum Parlament“. Die Gaststätte stand in der unteren Mittelstraße, dort wo jetzt das Umspannwerk der AVU steht.
1949 Am ersten Kirmeszug nach dem 2. Weltkrieg beteiligten sich 9 Nachbarschaften, die Mittelstadt und das Parlament sind nicht dabei. Einige Nachbarn der Mittelstadt sind erbost, weil die Nachbarschaft keinen Festzugbeitrag geliefert hat. Egon Wiegand, später Obernachbar der Alten Post zieht bekleidet mit Nachthemd und Nachtmütze im Festzug mit und trägt ein Schild: „Die Mittelstadt schläft!“
Herbst 1949 Die Nachbarschaften Mittelstadt und Parlament vereinigen sich zur Nachbarschaft Mittelstadt - Zum Parlament.
Rechtsanwalt Dr. Hausmann wird Obernachbar. 400 Mitglieder finden sich in der neuen Nachbarschaft zusammen. Der Monatsbeitrag beträgt 25 Pfennig.
Stammgäste der Gaststätte Krägeloh trennen sich jedoch bald wieder und gründen die Nachbarschaft „Zur alten Post“
So gibt es seitdem die Nachbarschaften Zur alten Post und Zum Parlament.
Januar 2020
In der Jahreshauptversammlung wird eine neue Satzung beschlossen. Neben einigen notwendigen Anpassungen, gab es in der Satzung auch einige Veränderungen. Dazu gehört unter anderem der Jugendbereich. Den jeweiligen Beitrag für den anstehenden Heimatfestzug können unsere Nachwuchsnachbarn zukünftig selber bauen. Dazu bekommen sie einen eigenen Teil auf dem Bauplatz, auf dem sie unter Anleitung werkeln können.
Es wird Workshops für die Kinder und Jugendliche geben, die sich mit Materialkunde sowie Maschinen- und Werkzeugkunde befassen werden. Und damit sie auch in der Nachbarschaft mitreden können, haben wir dies in der Satzung niedergeschrieben und beschlossen. Mitglied können sie ohne Altersbeschränkung werden und bleiben bis zum 18. Lebensjahr beitragsfrei. Sie bekommen aber ab dem 16. Lebensjahr Stimmrecht in den Mitgliederversammlungen.
Für uns alle gilt es die Zukunft der Nachbarschaften zu sichern und junge Menschen für unser Gemeinwohl zu interessieren.
Mitten in der Stadt liegt unser Einzugsgebiet.
Inzwischen kommen aber nicht mehr alle Mitglieder nur aus diesem Bereich. Umzüge der Mitglieder oder einfach das Interesse an unserer Nachbarschaft lassen die Mitglieder aus allen Teilen der Stadt kommen. Dazu gesellen sich auch Mitglieder aus den Nachbarstädten.
In den letzten Jahren haben einige Mitglieder der Schwelmer Nachbarschaften auch eine doppelte Mitgliedschaft. So unterstützen wir uns gegenseitig.